Thematische Fotoserien

Thematische Fotografie

Fotografie ist ein sehr unkompliziertes und zugleich aussagekräftiges Medium. Bilder erzählen Geschichten und können ganz ohne Sprache, auf direkte, ganzheitliche Weise Emotionen zum Ausdruck bringen, Ansichten vermitteln und Stellung beziehen. Das Medium der Fotografie begleitet unseren Alltag. Mit jedem Smartphone / Tablet lassen sich interessante Fotos erstellen, bearbeiten und veröffentlichen.

Verwendbarkeit
  • Themen und Meinungen aufgreifen sowie zum Ausdruck bringen
  • Thematischen Diskussionen 
  • Bildsprachliche Unterstützung von Inhalten und Themen in Texten oder Präsentationen
Präsentationsmöglichkeiten
  • Veröffentlichung im Netz (Webseiten, Webplattformen, Social Media) 
  • Ausdrucke, Fotobuch, Ausstellung
  • Präsentation über den Beamer
Erweiterte Möglichkeiten
  • Weiterverarbeitung als Diashow (Musik, Text, Bild… )
  • Einbettung in andere Kontexte wie zum Beispiel Weblog oder Webseite möglich
Anspruch

Keine besonderen Ansprüche

Dauer

ab 3 Stunden möglich

Raum

evtl. Computerraum

Gruppengröße

Gesamtgruppe: 3-er Gruppe bis ganze Klasse (eigenständige Kleingruppenarbeit in 3-er Teams)

Technik
  • Fotoapparat: Digitale Fotoapparate, Smartphones oder Tablets
  • Präsentation: Beamer und Laptop

Software/ Webdienst

  • Webdienste: evtl. Flickr.com (nur bei Internetveröffentlichung)

Beispielprojekt

Thematische Fotografie wurde zum Beispiel als ein Baustein im Projekt ‚Was willst du werden?‘ eingesetzt: http://www.medienkompetenz-ausbildung.de/was-willst-du-werden/

1 Projektvorbereitung

Vor dem Start des Projekts sollten sie sich über das Thema Gedanken machen, zu dem fotografiert werden soll. Auch wenn die Themenwahl erst in gemeinsamer Abstimmung im Projekt selbst stattfindet, ist es sinnvoll, ein paar Themen im Hinterkopf zu haben. 

 

Sollen die mobilen Geräte der Teilnehmenden als Fotoapparat eingesetzt werden, sollte zuvor geklärt werden, wie viele Geräte einsetzbar sind und welche verschiedenen USB-Kabel für eine spätere Übertragung der Fotos auf den Computer nötig sind. Werden einrichtungseigene Fotoapparate eingesetzt, sollten die Akkus geladen und die Speicherkarten geleert sein. 

 

Ist eine Einführung in die Fotografie geplant, empfiehlt es sich, einmal selbst einen Fotoapparat zur Hand zu nehmen und die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten auszuprobieren.

2 Projektvorstellung

Den Jugendlichen wird das Projektvorhaben vorgestellt. Ebenso das für die Fotografie gewählte Thema. Falls das Thema noch offen ist, kann es an dieser Stelle gemeinsam festgelegt werden. 

3 Einführung in die Bildgestaltung

Eigentlich kann sofort mit dem Fotografieren begonnen werden. Eine kleine Einführung in die Bildgestaltung, durch zum Beispiel die Präsentation über den Beamer, schärft allerdings den Blick und regt zum Experimentieren mit außergewöhnlichen Perspektiven und Bildausschnitten an. 

 

Zur Einführung in die Bildgestaltung kann diese Powerpoint gut genutzt werden. Beschäftigen sie sich zum ersten Mal mit der Bildgestaltung, empfiehlt es sich, gegebenenfalls zusätzliche ein paar Grundlagentexte zu Bildausschnitt, Bildaufteilung, Perspektiven und Geometrie zu lesen. Gute Texte dazu stehen auf der Webseite von Andreas Hurni zur Verfügung.

4 Thematischer Einstieg

Bevor die Teilnehmenden mit dem Fotografieren beginnen, sollte das gewählte Thema, zu dem fotografiert werden soll, kurz aufgegriffen werden. Dies kann durch einen kleinen Input oder durch einen gemeinsamen Austausch über die Erfahrungen und Meinungen der Jugendlichen zum gewählten Thema geschehen.

5 Fotografieren

Zum Fotografieren findet am besten eine Aufteilung in Kleingruppen mit einer Größe von drei bis vier Teilnehmenden statt. Die Kleingruppen bekommen die Aufgabe, sich zum entsprechenden Thema etwas auszudenken und in einer vorgegebenen Zeit fotografieren zu gehen. In einem Beispiel aus einem der META Projekte wurde das Thema ‚Gute und schlechte Orte an unserer Schule‘ gewählt. Die Teilnehmenden zogen durch das gesamte Schulgebäude und ließen sich von verschieden Orten zu kreativen Fotos inspirieren.

6 Auswählen und Betiteln der Fotos

Zurück im Klassenraum werden die Fotos in den Kleingruppen aussortiert und betitelt. Dies kann entweder am Computer (bei der Verwendung digitaler Fotoapparate) geschehen oder auf den Smartphones selbst. Stehen nur digitale Fotoapparate zur Verfügung, kann auch mit Hilfe von Zetteln und dem Notieren der Bildnummern improvisiert werden.

 

TIPP: Das gemeinsame Arbeiten in Kleingruppen sowie die Auswahl und das Betiteln der Fotos regen thematische Kommunikation und Reflexionsprozesse an und schaffen eine Verknüpfung zwischen diskursiver Bildsprachlichkeit und der kursiven Sprachebene.

 

TIPP: Es bietet sich an, die Betitelung der Bilder vor / mit der gesamten Klasse durchzuführen.

7 Fotos auf den Präsentationscomputer übertragen

Um die ausgewählten Fotos präsentieren und auch sichern zu können, sollten sie auf einem zentralen Computer, welcher an den Präsentations-Beamer angeschlossen ist, gesammelt und gespeichert werden.

 

TIPP: Falls mit Smartphones gearbeitet wird, sollten verschiedene Kabel zur Übertragung vorhanden sein.

8 Präsentation

Die Teilnehmenden präsentieren ihre Fotos zusammen mit dem gewählten Bildtitel vor der Klasse über den Beamer. (Nach jedem Foto wird applaudiert.) 

 

TIPP: Zusätzlich zur Präsentation der Fotos über den Beamer können die Fotos im Internet veröffentlicht werden. Als eine schöne Plattform für Fotografie bietet sich das Fotoportal Flickr an. Hier können zudem – falls gewünscht – Fotobeschreibungen und Schlagworte ergänzt werden. 

 

TIPP: Alternativ zum Fotoportal können die Fotoprodukte auch als Diashow verarbeitet werden oder zusammen mit Texten und oder weiteren Medienprodukten auf einem Weblog eingebunden werden.

 

Übungsaufgabe
  • Holen Sie sich Informationen zur Fotografie und Inspiration zur Gestaltung Ihrer Fotoaufnahmen (aus den Links zur Fotografie). 
  • Überlegen Sie sich ein Thema, zu dem Sie fotografieren möchten.
  • Machen Sie sich kurz Gedanken zum Thema. Sammeln Sie evtl. passende Schlagworte, die Sie mit dem Thema verbinden.
  • Überlegen Sie, wo Sie am besten auf Motivsuche gehen.
  • Zu jedem Motiv, das Sie auswählen, knipsen Sie jeweils 5 Fotos aus verschiedenen Perspektiven und / oder mit anderen Bildausschnitten.
  • Wählen Sie 1 bis 3 der besten Fotos aus, speichern Sie diese auf ihrem Computer und geben Sie ihnen einen Titel.
  • Registrieren Sie einen Account bei Flickr und laden Sie ihre ausgewählten Fotos hoch. 
  • Fügen Sie den Fotos Titel, Bildbeschreibung und jeweils 5 Schlagworte hinzu.
Weiterführende Links

 

Stärken der Methode hinsichtlich  
 Wissensvermittlung
  • Aktive thematische Auseinandersetzung in der Kommunikation innerhalb der Kleingruppe bei Bildbesprechungen oder gesetzten Reflexions- und Diskussionsphasen

  • Je nach Input auch: Privatsphäre, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, Recht am eigenen Bild, Umgang mit den eigenen Daten im Netz, 

  • Selbstpräsentation im Netz (zum Beispiel in sozialen Netzwerken)

Kreativität
  • Kreatives Experimentieren mit Bildgestaltung und bildsprachlicher Darstellung.

  • Kreative Transferleistung von der Themenstellung bis zur bildsprachlichen Umsetzung.

Persönlichkeitsentwicklung
  • Sozialkompetenzen wie zum Beispiel Teamfähigkeit und Kommunikations- fähigkeit beim Zusammenarbeiten und Einbringen von Ideen in das Team. 
  • Selbstkompetenzen beim Diskutieren und Einbringen der eigenen Meinung. 
  • Vielfältige kreative, technische Methodenkompetenzen beim thematischen Transfer.

Barrierefreiheit 
& besonderer Förderbedarf

  • Fotografie als visuelle Darstellungsform eignet sich insbesondere für Sprachbarrieren oder Sprachförderungsbedarf. Gefühle, Emotionen, Statements, Meinungen können lebendig zum Ausdruck gebracht werden und sagen dabei mehr aus als Sprache. 
  • Der Einsatz von Sprache bei der Auswahl der Fotos, der Wahl des Titels und der Präsentation der Bilder hilft und motiviert Worte zu finden und Sprache zu fördern.