Soundcollagen bzw. gebaute Beiträge sind eine Mischung aus verschiedenen Darstellungsformen. Eingebunden werden können Umfragen, Interviews, Musik, Hörspielelemente und Geräusche. Hier treffen journalistische und künstlerische Elemente aufeinander. Im Rahmen einer Klasse lassen sich Gruppen bilden, die sich überlegen, wie sie an das Thema herangehen und es umsetzen wollen. Eine oder zwei Personen fungieren als Regisseur_innen, die für die Gesamtkoordination zuständig sind und das Produkt aus den einzelnen Teilen so zusammensetzen, dass es stimmig ist.
Verwendbarkeit |
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Präsentationsmöglichkeiten |
– |
Erweiterte Möglichkeiten |
– |
Anspruch |
Abstraktionsvermögen (Die Teilnehmenden sollten sich zum Beispiel vorstellen können, welche Emotionen Sounds bewirken können), Interviewtechniken, technisches Hintergrundwissen (Bedienung der Aufnahmegeräte, Schnittprogramme) |
Dauer |
3 Projekttage bis zu 1 Projektwoche |
Raum |
Computerraum |
Gruppengröße |
Arbeitsgruppen von 3 bis 5 Personen Vier Gruppen à 3 bis 5 Personen können auch von Lehrkräften betreut werden, die bisher noch wenig Erfahrung haben. Wenn jemand noch keine Erfahrung hat, ist es besser mit ein oder zwei Gruppen anzufangen. |
Technik |
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Software/ Webdienst |
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Beispielprojekt |
Ein Projekt, das Nürnberger Stadtteile zum Klingen bringen möchte und in dem schon mit Sounds gespielt wurde: https://nuernbergsounds.wordpress.com/
Beispiele für hochklassige Features (sehr professionelle und umfangreiche, gebaute Beiträge) des Bayrischen Rundfunk: http://www.br.de/radio/bayern2/inhalt/feature/index.html |
1 Vorbereitungsphase |
Die Darstellungsform des gebauten Beitrags bzw. der Soundcollage lässt sich gut im Klassenverband bearbeiten. Da Soundcollagen nicht nur aus einem Interview bestehen, sondern vielmehr aus Gesprächen, Umfragen, kleinen Hörspielpassagen sowie Geräuschen und Musik, können verschiedene Gruppen gemeinsam an einer Soundcollage arbeiten und sich gleichzeitig einem Thema aus verschiedenen Perspektiven nähern. Dabei ist die Soundcollage als journalistisches Element von der rein musikalischen Soundcollage, bei der musikalische Sounds eher experimentell ineinandergreifen, zu unterscheiden. Wer in journalistischer Hinsicht das Feature und die Soundcollage unterscheiden möchte, kann sich daran orientieren, dass ein Feature meist die genormte Länge eines Radiobeitrags von 2:30 Minuten weit übersteigt. Hier kann man sich ganz intensiv einem Thema widmen und sich vor allem Zeit lassen. Die Darstellungsform ist nicht nur aufwendiger als eine Straßenumfrage oder ein Experteninterview, sondern auch tiefgründiger. Ein Projekt funktioniert auch ohne dass die Teilnehmenden die Technik genau kennen. Im konstruktivistischen Lernansatz nimmt die Lehrkraft die Position der Moderation ein und begleitet sozusagen die Gruppe auf ihrem Weg zum fertigen Produkt.
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2 Planungsphase |
Ganz wichtig ist es, die Zuhörenden zunächst im Blick zu haben. Da man normalerweise nicht selbst journalistisch arbeitet, ist dieser Perspektivwechsel für die Teilnehmenden eher ungewöhnlich. An dieser Stelle sollte deutlich gemacht werden, dass die Zuhörenden sich nur auf ihr Ohr verlassen müssen und keine anderen Sinne einsetzen können. Deshalb ist es nötig, die ‚großen W‚s‘ zu klären (Wer? Wie? Was? Wann? Warum?) und auch die sinnlichen Eindrücke zu benennen (Es riecht nach…, Es fühlt sich an wie…, Man hört…, Man sieht…, Es schmeckt nach…). All diese Ansprüche sollten bestenfalls durch O-Töne von Interviewpartner_innen, Passant_innen, Geräusche oder Musik erklärt werden und nicht durch einen Kommentartext.
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3 Praxisphase |
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4 Endproduktion |
Für den Schnitt sollte genügend Zeit eingeplant werden, da eine interessante Reportage durchaus zeitaufwendig ist. Die Vorarbeit und die Aufnahmen sind nur ein Teil des Projekts, mindestens genauso lang dauert der Schnitt, bei dem sich Gruppen auch gern mehr Zeit lassen sollten, um ihre Vorstellungen bestmöglich umzusetzen.
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5 Präsentation |
Wenn alle Arbeitsgruppen ihre Produkte fertig gestellt haben und der gebaute Beitrag bzw. die Soundcollage komplett zusammengefügt ist, bietet es sich an, die fertigen Produkte auch zu präsentieren. Wie groß der Rahmen dafür ist, hängt von der verfügbaren Zeit der anderen Klassen ab. Wichtig ist, dass die Gruppe erklären kann, was sie gemacht hat und dann das fertige Produkt den anderen vorspielt. Ob die Soundcollage funktioniert, witzig ist und informativ, zeigt sich in der Präsentation. Die Beiträge können auch in größeren Schulzusammenhängen, auf Audiofestivals oder auf der Webseite der Schule, des Ausbildungsbetriebs oder anderer Einrichtungen präsentiert werden. |
Übungsaufgabe |
Themen, die sich sinnbildlich auch mit verschiedensten Fotos darstellen lassen, eignen sich sehr gut für die Darstellung in einem gebauten Beitrag. So könnten die Schüler_innen auch zunächst die Auseinandersetzung mit dem Thema über Postkarten und Fotos üben. Vor allem die Metakommunikation über ein Thema ist für einen gebauten Beitrag bzw. eine Soundcollage wichtig. Sie können diesen Punkt auch gern selbst üben, indem Sie sich ein Thema suchen, dass Sie beschäftigt (zum Beispiel Familie) und betreffende Personen das Thema im Rahmen von Interviews beleuchten lassen. |
Weiterführende Links |
Webseite für lizenzfreie Musik, falls die Audioproduktion veröffentlicht werden soll www.jamendo.com oder www.incompetech.com Audacity-Download (freies Audioschnittprogramm, das für alle gängigen Betriebssysteme nutzbar ist) unter http://audacity.sourceforge.net/?lang=de Audacity-Tutorial: http://www.youtube.com/watch?v=mAhL5pbl98s |
Stärken der Methode hinsichtlich | |
Wissensvermittlung |
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Kreativität |
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Persönlichkeitsentwicklung |
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Barrierefreiheit |
Sehbehinderung, sprachlicher Förderbedarf |